Wurzelbehandlung

Wurzelbehandlung – 5 häufige Mythen und die Fakten zur Schmerzfrage

Das Thema Wurzelbehandlung ist für sehr viele Patienten äußerst angstbesetzt. Es rankt sich eine Vielzahl Mythen um die vermeintlich starken Schmerzen, die mit einem solchen Eingriff einhergehen. Faktisch müssen Sie keine Befürchtungen haben, dass die Behandlung stark belastend oder gar gefährlich ist. Lesen Sie nachfolgend, was Sie konkret erwarten können.

Mythos 1 – Wurzelbehandlungen sind immer schmerzhaft

Viele Menschen fürchten sich am meisten vor Schmerzen bei einem Zahnarztbesuch. Gerade der Wurzelbehandlung wird nachgesagt, sie sei besonders martialisch und mit stärksten Schmerzen verbunden. Diese Annahme ist nicht nur falsch, sondern völlig veraltet und zählt zu den Mythen. Stattdessen sorgen modernste Narkose-Techniken dafür, dass Sie von Ihrer Behandlung so gut wie nichts wahrnehmen, vor allem keine Schmerzen. Dank der sorgfältigen Betäubung erleben Sie den Eingriff kaum anders, als das Legen einer normalen Füllung.

Im Gegenteil hat die Wurzelbehandlung die Aufgabe, bestehende Schmerzen zu lindern. Diese gehen zurück auf entzündetes Gewebe im Inneren Ihres Zahns und eben das verursacht Schmerzen. Die Wurzelbehandlung hingegen sorgt dafür, dass Sie schmerzfrei werden. Sollten Sie sich dennoch fürchten, lassen Sie dies Ihren Zahnarzt wissen, es gibt hilfreiche Möglichkeiten, diesen Ängsten zu begegnen.

Mythos 2 – bei der Wurzelbehandlung wird mein Nerv gezogen

Das Bild von einem Nerv, der gezogen wird, ist mit starken Ängsten verbunden und führt häufig dazu, dass Patienten sich auf eine Behandlung gar nicht erst einlassen. Dabei handelt es sich beim Ziehen eines Nervs um einen reinen Mythos und ein irreführendes Verständnis. Bei einer Wurzelbehandlung wird entzündetes Gewebe entfernt, das sich im Bereich des Wurzelkanalsystems befindet. Der Rest bleibt vollständig erhalten, auch der Nerv.

Das Kanalsystem wird gereinigt, umsichtig desinfiziert und abschließend versiegelt. Für die Versiegelung wird ein medizinisches Füllmaterial verwendet. Es hat die Aufgabe, ein weiteres Voranschreiten der bestehenden Infektion zu verhindern und dadurch Ihren Zahn langfristig zu schonen und zu erhalten. Er bleibt vollständig erhalten und kann ganz normal belastet werden. Ein wurzelbehandelter Zahn ist kein „toter“ Zahn.

Mythos 3 – die Beschwerden nach der Behandlung dauern Monate

Häufig besteht die Vermutung, mit einer einzelnen Wurzelbehandlung gingen die Probleme erst los. Der Irrglaube besagt, der Zahn bliebe gerade durch den Eingriff über Monate schmerzempfindlich und äußerst anfällig gegenüber Berührung, Kälte oder Wärme. Auch hierbei handelt es sich um einen Mythos. Das Gegenteil ist der Fall. Der noch unbehandelte Zahn war bei den meisten Menschen mit erheblichen Einschränkungen verbunden, die letztlich zu einem Zahnarztbesuch führten. Nach der Behandlung sind Sie in der Regel schmerzfrei.

Es besteht lediglich bei manchen Patienten ein geringfügiges Druckgefühl im behandelten Bereich. Das liegt daran, dass das umliegende Gewebe noch gereizt ist, ein Phänomen, das zeitnah abklingt und keine bleibenden Probleme verursacht. Zudem kann auch hier ein Schmerzmittel diesen kurzfristigen Zeitraum hilfreich überbrücken.

Mythos 4 – wurzelbehandelte Zähne sterben irgendwann ab

Manche Patienten befürchten, eine Wurzelbehandlung sei verzichtbar, weil der behandelte Zahn zwangsläufig in der Zukunft als Spätfolge der Behandlung absterben werde. Faktisch dient der Eingriff dem Erhalt Ihrer natürlichen Zahnstruktur. Eine Extraktion Ihres Zahns ist nur dann angeraten, wenn der gesamte Zahn bereits in erheblichem Maße geschädigt und nicht mehr zu retten ist. Mit der Wurzelbehandlung wird der bestehende Zahn gerettet, damit er nicht irgendwann aufgrund einer nicht behandelten Entzündung oder Infektion nicht mehr behandelt werden kann.

Wenn Sie Ihren wurzelbehandelten Zahn wie Ihre anderen Zähne gut pflegen, wird die Funktion erhalten. Häufig wird eine Überkronung des Zahns empfohlen, damit er nachhaltig stabilisiert wird.

Mythos 5 – die meisten Wurzelbehandlungen sind nicht erfolgreich

Die Befürchtung, eine Wurzelbehandlung sei weitaus seltener erfolgreich als andere Zahnbehandlungen, kann ebenfalls bei den Mythen abgelegt werden. Moderne Behandlungstechniken führen zu einer sehr hohen Erfolgsquote. Studien zufolge sind 90 bis 95 Prozent aller Wurzelbehandlungen erfolgreich. Dies geht jedoch vor allem mit zwei Faktoren einher: dem Ursprungsbefund und der Nachsorge durch Sie als Patienten.

Das Ziel einer Behandlung ist immer die Beseitigung von Entzündungen und Infektionen im Inneren Ihres Zahns. Damit verbunden stehen der langfristige Zahnerhalt und die volle Funktionalität Ihres Zahns. Regelmäßige Kontrollbesuche bei Ihrem Zahnarzt sind hier entscheidend, um einen professionellen Blick auf den Zahnzustand beizubehalten. Die Mundhygiene spielt eine große Rolle. Je umsichtiger sie durchgeführt wird, desto besser kann der gesunde Zustand Ihres Zahns erhalten werden.