Längsfraktur im Zahn

Längsfraktur im Zahn

Oft vergeht eine lange Zeit mit Beschwerden und ergebnislosen Untersuchungen, bevor der Zahnarzt einen Riss oder Bruch in Längsrichtung bei einem Zahn diagnostizieren kann. Die Risse sind in der Regel so fein, dass man sie kaum erkennen kann. So ein Längsriss oder gar eine Längsfraktur kann zum Beispiel entstehen, wenn man bei einem Sturz aufs Gesicht fällt oder wenn man auf etwas Hartes beißt. Zum Beispiel auf eine Schrotkugel im Wildbraten oder einen Kirschstein. Der anfängliche Schmerz nimmt ab, kommt und geht, ist aber dennoch schwer zu lokalisieren. Wenn man dann den Längsriss als Schmerzursache erkannt hat, erfolgt in den meisten Fällen die Entfernung des betroffenen Zahns. Mit dem Aufbringen einer Krone oder Brücke erfolgt der Abschluss der Behandlung.

Was tun, wenn der Patient keinen Zahnersatz wünscht?

Es gibt eine Alternative zum Zahnersatz, wenn der Zahnarzt einen Längsriss versorgen muss. Die Behandlung ist zeitaufwendig, doch der Erhalt eines Zahnes ist vielen Patienten Zeit und Geduld durchaus wert. Zu Beginn der Behandlung bekommt der Patient eine Infiltrationsanästhesie. Sobald diese wirksam ist, extrahiert der Zahnarzt beide Fragmente des gerissenen oder gebrochenen Zahns. Unmittelbar nach der Extraktion kommen die Zahnfragmente in eine vorbereitete Zahnerhaltungsbox. Dort baden sie in einer Nährlösung Und man sollte sie hin und wieder schwenken, damit entfernt man Reste von Gewebe und Blut komplett. Nach dem „Bad“ präpariert der Zahnarzt bei jedem Fragment die Wände der Wurzelkanäle. Dafür benutzt er einen spezieller Schleifkörper. Die Flächen der Fraktur spart man bei dieser Behandlung aus. Der nächste Schritt: Sowohl die Frakturflächen als auch die Wurzelkanalwände bestreicht man mit einem Dentinhaftvermittler. Danach fügt der Zahnarzt die beiden Zahnfragmente wieder zusammen. Für diesen Schritt benutzt der Zahnarzt einen dual härtenden Klebstoff.

Der reparierte Zahn kommt zurück an seinen Platz

Beide Medikamente, die für das Zusammensetzen der beiden Zahnfragmente eingesetzt wurden, dürfen nicht in Berührung mit der Wurzeloberfläche kommen. Darauf wird der Zahnarzt peinlich genau achten. Für die Behandlung der Wurzeloberfläche setzt der Zahnarzt die Nährlösung ein, die in der Zahnrettungsbox die beiden Fragmente versorgt hatte. Die Therapie endet mit dem Wiedereinsetzen des reparierten Zahns. Damit sich dieser in Ruhe wieder an seinem angestammten Platz einnisten kann, bekommt er Unterstützung in Form einer Schiene. Diese verbleibt für zehn Tage auf dem Kiefer. Danach erfolgt eine Kontrolluntersuchung, weitere gibt es über einen längeren Zeitraum, um den Erfolg der gesamten Behandlung zu sichern.