Knirschen

Korrektur multipler Knirscherschäden

Knirschen mit den Zähnen oder Bruxismus ist weit verbreitet. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung davon betroffen ist. Besonders häufig tritt Knirschen nachts auf. Neben Verspannungen und Schmerzen im Gesichts- und Nackenbereich führt Knirschen zu massiven Zahnschäden, die im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen können.

Verminderung von Knirschen mit einer Aufbissschiene

Beim Knirschen mit den Zähnen wirken starke Kräfte auf das Gebiss ein. Im Laufe der Zeit entsteht ein Abrieb des Zahnschmelzes, der nicht nur zu massiven Schäden, sondern im schlimmsten Fall sogar zum Zahnverlust führen kann. Um dies zu verhindern, setzt der Zahnarzt eine Aufbissschiene ein. Die Schiene müssen Sie oft nicht den ganzen Tag tragen, sondern nur nachts. Der Zahnarzt nimmt zunächst einen Abdruck des Gebisses, um die Schiene genau anzupassen.
Die Schiene verringert den Druck auf die Zähne. Gleichzeitig bringt sie den Kiefer in eine natürliche Position, sodass der Druck nachlässt und sich dieser entspannt. Hochwertige Aufbissschienen verhindern zudem das Knirschen, sodass Sie sich dieses Verhalten mit der Zeit abgewöhnen.

Wiederaufbau des Gebisses

Wenn Sie mit den Zähnen knirschen und dies noch nicht behandelt wurde, sind diese bereits stark abgenutzt. Fachleute sprechen dann von einem Abrasionsgebiss. Neben der Beeinträchtigung beim Kauen ist dies auch ein ästhetisches Problem.
Zunächst berät Sie der Zahnarzt ausführlich über die notwendigen Maßnahmen. Dann fertigt der Zahntechniker ein Modell an, das sie mit nach Hause nehmen können. Zeigen Sie das Modell ruhig Freunden und Bekannten, damit diese Sie mit Ihren neuen Zähnen sehen können.
Das neue Gebiss verändert die Bisshöhe. Zunächst muss der Zahnarzt testen, wie Ihre Kiefergelenke auf die neue Höhe reagieren. Dazu verwendet er eine Aufbissschiene.
Die Behandlung selbst hängt vom Ausmaß des Schadens ab. Muss kein Zahn gezogen werden, kann die Gebisssanierung nach vier bis sechs Sitzungen abgeschlossen sein. Ist das Gebiss durch Knirschen stark geschädigt, müssen Zähne gezogen und Knochenaufbaumaßnahmen durchgeführt werden, kann die Behandlung bis zu einem Jahr dauern.
Einige Zahnärzte setzen keramische Verblendschalen (Veneers) ein. Diese klebt der Zahnarzt auf die Zähne, sodass diese kaum abgeschliffen werden müssen. Veneers sind aber nicht in jedem Fall geeignet. Ihr Zahnarzt berät Sie dazu ausführlich.

Die Kosten der Behandlung

Jahrelanges Knirschen schadet nicht nur den Zähnen, sondern auch der Haushaltskasse. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen seit Jahren nur noch notwendige Zahnbehandlungen. Für Brücken und Kronen gibt es zwar Festzuschüsse, aber einen großen Teil der Kosten tragen Sie selbst. Die Krankenkassen beteiligen sich an den Behandlungskosten für Zahnkorrekturen im sichtbaren Bereich. Behandlungen im Seitenzahnbereich und an den Innenseiten der Schneidezähne werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Sie erhalten vom Zahnarzt eine detaillierte Aufstellung der Kosten, aufgeschlüsselt nach Kassen- und Eigenanteil.

Zähneknirschen vorbeugen

Nach der Sanierung des Gebisses ist es wichtig, erneutes Knirschen zu vermeiden. Besteht das Problem weiterhin, hilft die eingangs beschriebene Aufbissschiene. Zusätzlich kann eine Physiotherapie die Kaumuskulatur entspannen. Die Physiotherapeutin oder der Physiotherapeut ermittelt die Ursachen der Verspannungen und geht gezielt dagegen vor.
Auch kleine Übungen während des Tages helfen gegen das Knirschen. Einfach mehrmals täglich den Mund weit öffnen. Das wirkt dem Knirschen entgegen. Im Laufe der Zeit die Dehnung verstärken.
Eine weitere Übung besteht darin, den Unterkiefer mehrmals bewusst so zu bewegen, dass sich die beiden Zahnreihen nicht berühren.
Eine Massage wirkt, wie bei anderen Körperteilen auch, auf den Kieferknochen entspannend. Sie kann problemlos selbst durchgeführt werden, da dieser leicht zu erreichen ist. Der Anfang des Kieferknochens befindet sich neben dem Ohr. Nun bewegen Sie sich in langsamen, kreisenden Bewegungen in Richtung Kinn.

Zähneknirschen rechtzeitig behandeln

Wenn Sie selbst oder Ihr Partner beziehungsweise Ihre Partnerin feststellen, dass Sie mit den Zähnen knirschen, sollten Sie nicht lange zögern, sondern sofort einen Zahnarzt aufsuchen. In der Anfangsphase gibt es viele geeignete Methoden, um größere Schäden zu verhindern. Das Mittel der Wahl sind zunächst Zahnschienen sowie Übungen und Massagen, um den Knochen zu lockern. Sind die Zähne bereits stark abgenutzt, hilft nur noch ein Zahnersatz. Der Zahnarzt erstellt einen Heil- und Kostenplan. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur einen Teil der Kosten, sodass sich die rechtzeitige Vorbeugung von Schäden durch Zähneknirschen auch finanziell lohnt.