Gesundheitszustand kann durch schlechte Zahngesundheit beeinträchtigt werden
Wer bewusst gesund sein und es bleiben möchte, denkt wahrscheinlich vor allem an eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung. Auf diesem Weg können Sie tatsächlich einige Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Adipositas und einzelne Krebsarten vorbeugen. Doch ein Faktor, der für den allgemeinen Gesundheitszustand unerlässlich ist, wird häufig nicht erwähnt: die Zahngesundheit. Karies, Parodontitis und Co. können im ganzen Körper Folgen haben.
Schwierig für den Gesundheitszustand: Karies, Zahnfleisch- und Zahnwurzelentzündungen
Zähne, Mundhöhle und Kiefergelenke sind über die Blutbahnen mit allen Geweben und Organen des Körpers verbunden. Daher ist der Körper davon abhängig, dass hier keine Krankheiten wie Karies oder Zahnfleischentzündungen entstehen, denn das könnte massive Auswirkungen auf den Gesundheitszustand haben. Das beginnt damit, dass sich Entzündungen im Mund auf die Nasenschleimhäute übertragen können. Verantwortlich dafür ist die Übertragung der Keime durch die räumliche Nähe.
Grundsätzlich leben Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen in großer Zahl im Mund. Die Lebensbedingungen sind durch die Wärme und die Feuchtigkeit hervorragend. Ihre Anwesenheit ist nicht weiter problematisch, sofern die nützlichen Bakterien überwiegen und für ein gesundes Gleichgewicht sorgen. Sobald aber Zähne und/oder das Zahnfleisch erkranken, ist das Gleichgewicht aus der Balance geraten.
Für den allgemeinen Gesundheitszustand ist das zunächst nicht weiter problematisch. Erst bei einer fortgeschrittenen Infektion ändert sich das, denn dann können schädliche Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und andere Körperteile befallen. Normalerweise erreichen die Keime diese Stellen nicht. Doch sobald das passiert, können sie im Organismus Schaden anrichten.
Die Auswirkungen können drastisch sein: Neben Entzündungsreaktionen in Organen und Geweben gelten einige Krebsarten, Erektionsstörungen und die Autoimmunerkrankung Rheuma als mögliche Folgen. Entzündungen im Körper erhöhen außerdem das Risiko für Depressionen und Typ-2-Diabetes. Bei Schwangeren erhöhen Zahnfleischentzündungen die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt.
Ein starkes Immunsystem bekommt dieses Problem häufig in den Griff. Doch gerade ältere Menschen können darunter leiden, dass die Immunreaktion zu schwach ausfällt. Sie haben außerdem ein höheres Risiko für Rheuma. Vorerkrankungen und bestimmte Medikamente sind ebenfalls in der Lage, die Immunreaktion zu unterdrücken, sodass der allgemeine Gesundheitszustand in Mitleidenschaft gezogen wird.
Wie Zahn- und Kiefergelenksfehlstellungen den Gesundheitszustand verschlechtern
Der Körper ist von Bändern aus Muskeln, Faszien und Nerven durchzogen. Ein Ungleichgewicht an der einen Stelle kann daher leicht Schmerzen und weitere Probleme an einer anderen Stelle auslösen. Das betrifft auch das Kiefergelenk. Duch Stress, Zahnfehlstellungen und andere Ursachen ist dieses Gelenk oft von einem Ungleichgewicht betroffen. Über die Muskeln-, Faszien- und Nervenverbindungen übertragen sich die Probleme auf andere Stellen des Körpers.
Besonders häufig wirken sich Zahn- und Kiefergelenksfehlstellungen auf Kopf, Nacken und Hals aus. Wer hier Schmerzen ohne klare Ursache hat, sollte daher das Kiefergelenk checken lassen. Weitere mögliche Symptome sind Tinnitus, Zähneknirschen, Sprach- und Schluckstörungen sowie Migräne.
Durchbrechende Weisheitszähne und der Gesundheitszustand
Wenn die Weisheitszähne durchbrechen, treten häufig Probleme auf. Durch den mangelnden Platz im Gebiss drücken die Weisheitszähne bei vielen Menschen auf Nerven, Knochen und benachbarte Zähne. Das verursacht Schmerzen. Vor allem Kopf- und Ohrenschmerzen werden mit den Weisheitszähnen assoziiert. Doch auch Entzündungen sind möglich, die wiederum die oben beschriebenen Folgen für den allgemeinen Gesundheitszustand haben können. Häufig ist es daher sinnvoll, die Weisheitszähne entfernen zu lassen.
Zahngesundheit ernstnehmen und Erkrankungen behandeln lassen
Die in diesem Beitrag genannten Beispiele zeigen, dass der allgemeine Gesundheitszustand in vielen Fällen von der Zahngesundheit abhängt. Aus diesem Grund ist es nicht nur aus optischen Gründen und zur Vermeidung von Zahnschmerzen wichtig, vorliegende Zahn- und Kiefergelenkserkrankungen zeitnah behandeln zu lassen. Ein guter Zahnarzt oder Kieferchirurg kann Ihnen also dabei helfen, sich in Ihrem Körper langfristig wohlzufühlen und Symptome zu beseitigen, die Sie zunächst gar nicht mit Kiefer und Zähnen in Verbindung gebracht haben.
Wichtig ist außerdem die Vorbeugung: Sie selbst können viel für einen guten Gesundheitszustand tun. Putzen Sie sich jeden Tag mindestens zwei Mal gründlich die Zähne. Nutzen Sie dazu eine fluoridhaltige Zahnpasta, da das enthaltene Fluorid sehr wirkungsvoll Karies vorbeugt. Einmal pro Tag sollten Sie vor dem Zähneputzen alle Zahnzwischenräume reinigen. Dazu können Sie sowohl Zahnseide als auch Interdentalbürsten verwenden. Viele Menschen empfinden die Reinigung der Zahnzwischenräume mit gewachster Zahnseide am einfachsten.
Gehen Sie einmal pro Halbjahr zum Zahnarzt, um Ihre Zähne untersuchen zu lassen. Ignorieren Sie Krankheitssymptome nicht, sondern lassen Sie sie abklären. Auch eine regelmäßig durchgeführte professionelle Zahnreinigung kann bei der Vorbeugung von Zahnerkrankungen helfen