Rauchen

Rauchen und Alkohol

Dass Rauchen an sich gesundheitsgefährdend ist, sollte sich schon überall herumgesprochen haben und ist kein Geheimnis. Hier aber schauen wir uns einmal genauer an, was speziell für Mund- und Rachenraum durch das Rauchen an Nachteilen entsteht. Wenn das Rauchen durch Alkoholkonsum ergänzt wird, vergrößern sich auch die Risiken im Mundraum. Allein die Krebsgefahr dort wird dann um Faktor 13 gesteigert, so das deutsche Krebsforschungszentrum.

Was kann alles mit Rauchen unter dessen ungünstigen Bedingungen entstehen?

Zusammengefasst wirkt sich das Rauchen wie folgt auf die Mundgesundheit aus: Es kommt zu Verfärbungen an Lippen, Zunge und den Zähnen. Es entsteht Mundgeruch. Es kommt häufiger zu Parodontalerkrankungen, Präkanzerosen (die Vorstufe von Krebs) und Karies. Unter Einfluss des Rauchens setzt ein Knochenabbau ein, verheilen Wunden schlechter und es kann zu Verlusten von bereits eingesetzten Zahnimplantaten kommen. Ein Krebsbefall selbst, gefördert durch viel Rauchen und auch übermäßiges Trinken, kann an der Zunge, an den Speicheldrüsen, den Lippen oder allgemein im Mundraum vorkommen. Das liegt an unzähligen giftigen und krebserzeugenden Substanzen, die mit dem Tabakrauch inhaliert werden. Es werden nicht nur Organe des Mundes gefährdet, sondern bekanntlich dazu die Lunge, oder es kommt zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten aufgrund des Rauchens.

Wenn die wichtige Mundschleimhaut angegriffen wird

Wichtig ist die Funktion der Speicheldrüsen für das Produzieren von Speichel, der die Mundschleimhaut und Zähne zu schützen hat. Unter Einfluss von Tabakrauch verändert sich die Zusammensetzung des Speichels, der den krebserzeugenden Substanzen ausgesetzt wird, sehr abhängig von der Dosis des Tabakrauches. Aber schon eine einzige Zigarette lässt diese Substanzen auf die Mundschleimhaut los, was die Entstehung von frühen Stadien des Mundhöhlenkrebses fördert, dann Präkanzerosen genannt. Es ist zwar wahr, dass auch Nichtraucher davon befallen werden können, aber das Risiko ist für Raucher ungleich höher. Am häufigsten unter Erscheinungen der Präkanzerosen ist die Leukoplakie, leicht zu erkennen als ein weißer Fleck an der Wand des Mundraumes. Der Alkohol verstärkt das nochmals. Bei Rauchern findet man dann Leukoplakie vor allem am Boden des Mundraumes oder hinter den Wangen. Andere unschöne Verfärbungen an Zunge, Zähnen oder Lippen infolge von Rauchen sind nicht unbedingt Erscheinungen von Krebs, aber trotzdem unansehnlich.

Längst zeigen statistische Erhebungen, wie Rauchen und Alkohol Gefahren potenzieren

Starkes Rauchen ist dazu nochmals gefährlicher als nur gelegentliches Rauchen, der quantitative Zusammenhang ist klar. Rauchen allein bedeutet ein fünfmal höheres Risiko, an Krebs im Mundraum zu erkranken, während die Alkoholkomponente dieses Verhältnis auf ein dreizehnmal höheres Risiko verschärft. Zeitlich gesehen wirken Tabak und Trinken als Beschleuniger, nämlich verkürzen die Anzahl Jahre bis zu einer Krebsdiagnose statistisch um 15 gegenüber Nichtrauchern. Was Zahnersatz angeht, ist ebenfalls ein schädlicher Einfluss zu erkennen, denn das Einheilen von Implantaten, was regulär zu 90 % zufriedenstellend erfolgt, erscheint mit Rauchen weniger Erfolg versprechend. So weiß man, dass das Risiko eines Verlustes von Implantaten im Gebiss von Rauchern doppelt so hoch ist, und weiter proportional steigt, je stärker geraucht wird. Die Ursache ist eine abgestufte Wundheilung bei Rauchern, sowie der stärkere Knochenabbau dort, wo die Implantate im Kieferknochen auf Halt angewiesen sind. Selbst bei Neugeborenen sind negative Auswirkungen bekannt, die auf das Rauchenvon Müttern zurückzuführen sind. Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten zählen zu den häufigsten Fehlbildungen, was den Kopfbereich angeht. Dieses Risiko wird durch Rauchen verdoppelt, so das deutsche Krebsforschungszentrum DKFZ.

Orale Erkrankungen sind ein ganz erheblicher Kostenfaktor – weltweit

Es muss ja nicht gleich lebensbedrohlich zugehen. Rauchen bewirkt neben den heftigen Krebsausbrüchen auch vergleichsweise harmlose Symptome, die aber psychisch zusetzen können und das Selbstwertgefühl eines Menschen herabsetzen können. Eben, wenn die Zähle unschön sind oder gleich aufgrund des höheren Befalls durch Karies bei Rauchern zerfressen sind oder gleich ganz fehlen. Wer sich entschließt, etwas dagegen zu tun, wird häufiger beim Zahnarzt sitzen und mehr Geld für Zahnersatz ausgeben müssen. Um dann auch gleich noch ein Risikopatient zu sein, bei dem, wie oben erwähnt, Implantate weniger oft erfolgreich sitzen und verwachsen, weil schon der Kieferknochen angegriffen ist. Karies ist – mit oder ohne Rauchen – die Hauptursache für orale Erkrankungen weltweit, wovon laut WHO 2022 mit 3,5 Milliarden Menschen mehr betroffen sind als durch irgendeine andere Krankheitsgruppe. Orale Erkrankungen gehören zu denjenigen, die die höchsten Behandlungskosten verursachen.

Wie kommen Sie weg vom Rauchen und Trinken, um gesünder zu leben?

Neben Einschränkung des Zuckerkonsums werden Abgewöhnung des Rauchens und Verzicht auf Alkohol einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsprävention zu oralen Erkrankungen leisten können. Der Zusatz von Fluorid in Zahnpasta und Trinkwasser dient ebenfalls dieser Vorsorge, wo er ergriffen wird. Übrigens ist das der Ansatz, weshalb Speisesalz im Handel als „fluoridiert“ vermarktet wird. Es dient, so billig wie effektiv, der Kariesprävention. Individuell aufzugreifen ist dagegen die Befolgung von mundhygienischen Maßnahmen wie dem Zähneputzen und Mundspülen. Optimal ist in dem Zusammenhang für einen Erwachsenen, mit dem Rauchen ganz aufzugeben. Tipps dazu und zum Aufgeben des Alkohols gibt es viele. Ein Erfolg hat viel damit zu tun, wie widerstandsfähig Sie gegen Versuchungen sind, denn davon wird es immer geben. Ein Umstieg auf E-Zigaretten ist keine Lösung, wenn so weiterhin Nikotin in den Körper inhaliert wird. Es müsste also untersucht werden, was in den Liquids vorhanden ist, die man verwendet. Unter Nikotinersatztherapien versteht man den Einsatz von Kaugummi, Lutschtabletten, Mundsprays und Pflaster. Tabakentwöhnung wird neuerdings mit Cytisin als Wirkstoff versucht. Die Hauptsache ist aber ein eiserner Wille, eine Entwöhnung durchzuziehen und nicht rückfällig zu werden.