Zahnversiegelung – Wann ist sie empfehlenswert?

Im folgenden erhalten Sie notwendige Informationen zum Thema Zahnversiegelung

Was bewirkt eine Zahnversiegelung überhaupt?

Auf den Kauflächen der Backenzähne bilden sich häufig sehr feine so genannte Fissuren, das sind winzige Furchen. Mit einer Zahnbürste schafft man es meistens nicht, den Zahnbelag aus diesen Fissuren heraus zu bürsten. Das bedeutet, die sie eine ideale Brutstätte für Karies-Bakterien sind. Eine Versiegelung der Fissuren kann demnach einer Karies-Erkrankung vorbeugen.

In welchen Fällen ist eine Versiegelung sinnvoll?

Die großen Backenzähne sind besonders Karies gefährdet nach dem Zahndurchbruch der bleibenden Zähne. Eine Zahnversiegelung innerhalb weniger Monate nach dem Durchbruch ist am sinnvollsten, denn eine Voraussetzung für die Versiegelung ist, dass die Zähne komplett frei von Karies sind. Bei Kindern und Jugendlichen ist dies häufig der Fall. Wenn allerdings bereits ein Karies-Befall vorliegt, muss der Zahnarzt diesen vor der Versiegelung vollständig entfernen.

Sollten nicht bereits die Milchzähne versiegelt werden?

Ob man bereits die Milchzähne versiegeln sollte, wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Milchzähne bilden wesentlich flachere Fissuren, und sie lassen sich einfacher reinigen. Außerdem bildet sich Milchzahnkaries nicht auf den Kauflächen der Zähne, sondern in den Zwischenräumen. Darum halten viele Zahnärzte die Versiegelung von Milchzähnen nicht für erforderlich.

Dritte Zähne, die von selbst wachsen

Wunschdenken oder machbare Zukunft?

Dem Menschen wachsen zwei komplette Sätze Zähne: zunächst die Milchzähne, danach die bleibenden. Das bedeutet, jeder gezogene Zahn kann nur durch künstliches Material ersetzt werden. Alligatoren haben es da besser. Deren Regenerationsfähigkeit führt dazu, dass jeder Zahn in ihren riesigen Gebissen sich einmal pro Jahr erneuert – und dies im Lauf seines Lebens bis zu fünfzig Mal. Forscher an einer Universität in Los Angeles haben herausgefunden, dass jeder Reptilienzahn aus einer dreiteiligen Einheit besteht: einem komplett ausgebildeten Zahn, einem unreifen Ersatzzahn und einer speziellen Gewebeschicht (Zahnleiste).

Können wir Menschen von diesen Erkenntnissen profitieren?

Auch beim Menschen entwickeln sich die Milchzähne sowie die bleibenden Zähne aus einer Zahnleiste. Die Wissenschaftler entdeckten bei der Zahnleiste der Alligatoren, dass diese am Ende eine Art kleine Ausbeulung haben. Ihre These ist, dass diese Beule mit Stammzellen gefüllt ist. Ein weiteres Ergebnis der Forschungen war die Entdeckung von Molekülen, die eine tragende Rolle bei der Regulation der Zahnerneuerung der Alligatoren spielen. Japanischen Forschern ist es bereits gelungen, bei Mäusen mit dem Einsatz embryonaler Stammzellen neue Zähne wachsen zu lassen. Wann es möglich sein wird, entsprechende Verfahren für den Menschen nutzbar zu machen, ist trotz aller Zuversicht der Wissenschaftler unklar.

Alligatoren als Vorbild für nachwachsende Zähne

Zahnpflege – Weiße Zähne wirken gesund

Der Anblick strahlend weißer regelmäßiger Zähne suggeriert die perfekte Pflege und den ebenso perfekten Zustand eines Gebisses. Darum legen immer mehr Patienten Wert auf diesen optischen Aspekt und wollen sich ihre Zähne bleichen lassen. Für dieses „Bleaching“ bietet der Markt Produkte und Verfahren an, die jeder selbst zuhause anwenden kann. Davon sollte man jedoch lieber die Finger lassen. Im Interesse der eigenen Zahngesundheit ist es zwingend notwendig, diese Prozedur dem Zahnarzt zu überlassen, wenn er sie befürwortet.

Die Zähne immer dem Fachmann überlassen

Auch in Deutschland gibt es immer mehr Zahnärzte, die in ihren Praxen das „teeth whitenig“ durchführen. Für den Fall, dass der eigene Zahnarzt dazu bereit ist, muss man wissen, dass die Kosten dafür vom Patienten zu tragen sind – das versteht sich von selbst. Diese sind nicht unerheblich. Im Ergebnis können die weißen Farbtöne je nach den angewendeten Produkten die unterschiedlich intensiv sein, und auch die Erfolgsdauer hängt vom Produkt und zudem vom Verfahren ab. Das Laserverfahren ist eine von mehreren Möglichkeiten.

Zahnpflege – Zahnpasta enthält keine Mikroplastik mehr

Vor etwa eine halben Jahr wurde kritisch darüber berichtet, dass in Zahnpasten aller Hersteller umweltschädliches Mikroplastik enthalten war. Die Beschreibung der potenziellen Gefahren für Mensch und Umwelt führten dazu, dass Verbraucher und Umweltschützer laut protestierten. Sie hatten Erfolg: Seit September dieses Jahres ist das Kunststoffgranulat Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA) als Putzkörper aus sämtlichen Zahnpasten verschwunden. Kein Hersteller verwendet mehr umweltschädliches Mikroplastik in seinen Zahnpflege-Produkten.

Auswirkungen von Mikroplastik in Zahnpasten

Wie sich Mikroplastik in Zahnpasten konkret als umweltschädlich erwiesen hat, wurde wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen. Nach dem Zähne putzen geraten die schädlichen Mikroplastik-Bestandteile über die Klärwerke ins Trinkwasser. Damit ist der weitere Weg der Schadstoffe nach der Zahnpflege vorgezeichnet: sie gelangen ins Trinkwasser und in die Luft – und weiter geht der Weg z.B in Lebensmittel. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) hat in seiner 15-seitigen schwarze Liste immer noch einige Hundert Pflegeprodukte aufgeführt.

Zahnhygiene und Mundpflege schließen auch die Zunge mit ein

Zur kompletten Reinigung und Pflege des gesamten Mundraumes gehört neben den Zähnen auch die Zunge. Die Zunge ist der Spiegel unserer Gesundheit, denn an ihrem Aussehen kann man zahlreiche Krankheiten erkennen. Ihre raue Oberfläche ist ein idealer Tummelplatz für Pilze und Bakterien. Daraus ergibt sich, dass eine nicht gereinigte Zunge Mundgeruch, Karies und Parodontitis fördern kann. Ein Zungenschaber schafft Abhilfe.

Zahnbürste und Zungenschaber sind die Pflege-Werkzeuge

Wenn man verhindern will, dass die Zunge zum Nährboden aller Arten von Bakterien wird, sollte man sich einen Zungenschaber zulegen und damit regelmäßig den hinteren Teil der Zunge reinigen. Die Beschaffenheit eines Schabers ist so ausgelegt, dass sich nicht sofort ein Würge-Reflex ergibt, denn die Lamellen sind weich und flach. Der Unterschied zu einer Zahnbürste ist deutlich spürbar; dennoch kann man der Zungenoberfläche natürlich auch mit einer weichen Zahnbürste zu Leibe rücken.

Mehr Information zur Zahnversiegelung

Welche Kosten entstehen für eine Zahnversiegelung?

Bis zum 18. Lebensjahr bekommen Kinder und Jugendliche die Kosten für eine Zahnversiegelung von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Diese Regelung gilt jedoch nur für die bleibenden großen Backenzähne. Werden Milchzähne oder kleine bleibende Backenzähne versiegelt, trägt der Patient die Kosten selbst. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 15 und 20 Euro pro Zahn.

Wie läuft eine Zahnversiegelung genau ab?

Die Stelle, die versiegelt werden soll, wird vom Zahnarzt mit einem Pulverstrahlgerät zunächst gründlich gereinigt. Anschließend wird die gereinigte Zahnoberfläche mit einem säurehaltigen Gel bestrichen und aufgeraut, damit das Versiegelungsmaterial dort gut haftet. Wenn das Gel getrocknet ist, wird die Versiegelung aufgetragen und muss dann mit Hilfe einer speziellen Lampe härten. Abschließend wird der Zahn poliert, bis der Patient beim Zubeißen keinen Widerstand mehr spürt. Die Lebensdauer einer Zahnversiegelung beträgt mindestens 10 bis 15 Jahre.

Zahnbehandlung – Viele medizinische Begriffe versteht der Patient nicht

Immer wieder benutzen Zahnärzte während der Behandlung medizinische Fachbegriffe, die der Patient nicht versteht.

Hier sind ein paar „Übersetzungen“ aus dem ABC der medizinischen Begriffe:

Abrasion – Materialverlust aufgrund der Reibung auf den Zahnoberflächen
Anamnese – Krankheitsgeschichte
Antikariogen – Karies verhütend
Bruxismus – Zähneknirschen
Cofferdam – hoch elastische Spanngummifolie, die die absolute Trockenlegung eines behandelten Zahns garantiert
Diastema – Lücke zwischen den oberen mittleren Schneidezähnen
Endotontie – Wurzelkanalbehandlung
Extraktion – Ziehen eines Zahnes
Gingivitis – oberflächliche Entzündung des Zahnfleischsaums
Nach und nach wird diese Liste fortgesetzt.

Zähneknirschen – Es gibt eine Vielzahl von Symptomen

Das Sprichwort „Du musst die Zähne zusammenbeißen“ ist selbstverständlich sinnbildlich gemeint, doch viele Menschen tun dies unbewusst im Schlaf. Dabei presst man Ober- und Unterkiefer kräftig aufeinander und reibt sie zudem gegeneinander: sie knirschen mit den Zähnen. Der medizinische Begriff lautet „Bruxismus“. Statistische Erhebungen haben ergeben, dass zehn Prozent aller Menschen unter diesem Phänomen leiden. Das Tückische dabei ist, dass die Betroffenen es selbst nicht bemerken, weil sie es nicht hören. Erst die Folgeerscheinungen führen die Patienten zum Arzt.

Woran erkennt man, dass man nachts mit den Zähnen knirscht?

Häufig entdeckt der Zahnarzt bei der gründlichen Untersuchung, dass ein Patient mit den Zähnen knirscht, weil Risse im Zahnschmelz erkennbar sind. Auch überdurchschnittlich empfindliche Zahnhälse sind ein Hinweis. Wenn dann auch noch die Kauflächen der Zähne Abriebspuren aufweisen, muss der Zahnarzt handeln. Neben der zahnärztlichen Therapie sollte es dabei auch um die Suche nach den Ursachen gehen.

Zahnfleischentzündungen werden häufig nicht bemerkt

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) entsteht meistens durch Bakterien in der Mundhöhle. Diese Keime können sich leicht ausbreiten, wenn es an der umfassenden Mundhygiene hapert. Dann greifen sie das Zahnfleisch an. Da zu Beginn dieser Entzündung kaum Schmerzen auftreten, wird sie in der Regel nicht bemerkt. Bei ungefähr 80Prozent aller Zahnarztpatienten wird eine Gingivitis diagnostiziert. Dies kann, sofern der Zahnarzt nicht konsultiert wird, der erste Schritt zu notwendigem Zahnersatz sein.

Die Folgen von Zahnfleischentzündungen kann man „im Keim ersticken“

Gelegentliches Zahnfleischbluten nehmen die meisten Menschen nicht ernst, sofern es nicht mit Schmerzen verbunden ist. Doch auch, wenn diese Beschwerden harmlos erscheinen, sind sie alles andere als das. Beachtet man die ersten Anzeichen nicht und lässt den Zahnarzt nicht handeln bzw. behandeln, kann sich aus der Entzündung eine Parodontitis entwickeln; das bedeutet, der gesamte Zahnhalteapparat ist betroffen. Im schlimmsten Fall kann dies zu Zahnverlust führen. Ausgiebige Mundhygiene und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind die beste Prophylaxe.

Zahnpflege: Krebs durch Mundwasser und schlechte Mundhygiene?

Das Leibniz-Insitut der Universität Bremen hat an einer europaweiten Studie des Internationalen Instituts für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilgenommen. Die Forscher fanden heraus, dass schlechte Mundgesundheit und unregelmäßige Zahnpflege als unabhängige Einflussfaktoren für Krebserkrankungen zu betrachten sind. Äußerliche Anzeichen dafür: häufiges Zahnfleischbluten und das Tragen von Zahnersatz. Eine schlechte Mundgesundheit und unregelmäßige Zahnarztbesuche spielen laut Studie eine Rolle bei der Krebsentstehung in den obenren Luft- und Speisewegen.

Auch ein „Zuviel“ bei der Mundhygiene kann schaden

Außerdem ergab die Studie Hinweise darauf, dass der exzessive Gebrauch von Mundwasser möglicherweise eine weitere Ursache für diese bestimmte Krebsform ist. Eine These: exzessiver Gebrauch von Mundwasser erhöht das Krebsrisiko. Zwar muss die ursächliche Rolle von Mundspülung bei der Krebsentstehung weiter untersucht werden. Doch der exzessive Gebrauch von Mundwasser – mehr als dreimal pro Tag – ist nachweislich mit einem erhöhten Risiko für Mundhöhlen- und Kehlkopfkrebs verbunden. Ob eine bestimmte Sorte von Mundwasser für die Risikoerhöhung verantwortlich ist, konnte allerdings nicht ermittelt werden. Mundwasser sollte aber nicht täglich benutzt werden.